Deshalb wechselte Pflegefachkraft Alana zu Temporär-Arbeit
Pflegefachkraft Alana Heiduschke wechselte wegen der schlechten Arbeitsbedingungen in die Temporärarbeit. Welche Herausforderungen und Chancen dieser Schritt mit sich brachte, verrät die 25-Jährige im Gespräch mit 20 Minuten.

Pflegefachkraft Alana Heiduschke wechselte wegen der schlechten Arbeitsbedingungen in die Temporärarbeit. Welche Herausforderungen und Chancen dieser Schritt mit sich brachte, verrät die 25-Jährige im Gespräch mit 20 Minuten.
Darum gehts
- Alana Heiduschke (25) arbeitet seit ihrer Ausbildung in der Pflege, seit einem Jahr ist sie jedoch temporär in verschiedenen Gesundheitsinstitutionen im Einsatz.
- Als «Gewohnheitsmensch» fiel der jungen Frau dieser Schritt nicht einfach, die schlechten Arbeitsbedingungen konnte sie aber nicht mehr ertragen.
- Inzwischen sieht Heiduschke aber viele Vorteile in der Temporärarbeit – insbesondere, dass sie bisher ein viel breiteres Wissen sammeln durfte.
«Der Pflegeberuf hat mich von Tag eins an begeistert», sagt Alana Heiduschke. Die 25-Jährige arbeitet seit ihrer Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit vor zehn Jahren und dem darauffolgenden Studium zur diplomierten Pflegefachfrau in dem Beruf.
Mit den Jahren und insbesondere nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie sah sie sich vermehrt mit den Schattenseiten der Pflege konfrontiert. «Ich kam an den Punkt, wo ich mir eine Exitstrategie ausdenken musste, weil ich den Eindruck hatte, dass das System stagniert und nicht wirklich Änderung in Sicht war – und das, obschon ich den Beruf über alles liebe», gesteht Heiduschke.
Viele neue Einblicke dank Temporärarbeit
Doch bevor sie ihren Traumjob endgültig an den Nagel hängt, wollte sie ihr Glück in der Temporärarbeit versuchen – mit Erfolg. Denn auch ein Jahr später arbeitet die junge Frau weiterhin als Pflegefachfrau über den Personalverleiher «WeNurse», wo sie temporär in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen im Einsatz ist.
«Als Gewohnheitsmensch war dieser Schritt keineswegs einfach, schliesslich musste ich mich plötzlich offen und flexibel zeigen», gesteht Heiduschke. Inzwischen erachtet sie den Wechsel in den verschiedenen Institutionen als «Ad-interim-Mitarbeiterin» aber als einen Segen, da sie heute einen «viel grösseren Erfahrungsrucksack» habe.
«Als temporär Angestellte erhalte ich Einblicke in die unterschiedlichsten Bereiche des Pflegeberufs», so Heiduschke. Durch die verschiedenen Einsätze sehe sich die 25-Jährige zudem häufiger mit ungewohnten Situationen konfrontiert, was sie jedes Mal etwas erfahrener und stärker mache.
Ohne Festanstellung kein beständiges Team
«Auch unternehmerisch konnte ich mich enorm weiterentwickeln.» Als Angestellte bei «WeNurse» arbeite Heiduschke nämlich nicht nur als Pflegefachkraft, sondern auch im Bereich des Marketings. Sie erachtet das Konzept des Thurgauer Start-ups deshalb als einen grossen Mehrwert für den Pflegeberuf.
Aber auch, weil «WeNurse» für alle angestellten Pflegefachkräfte mit temporären Einsätzen eine Community verkörpere. Denn im Gegensatz zu Festangestellten hätten sie aufgrund der ständig wechselnden Einsatzorte kein beständiges Team vor Ort. «Je nach Situation kann es enorm hilfreich sein, eine Community zu haben», so Heiduschke. Etwa um einen Rat einzuholen und sich gemeinsam weiterzuentwickeln sowie voneinander lernen zu können.


