Zwischen den Fronten

Willkommen zu meiner neuen Blogreihe „Zwischen den Fronten“.

Alessia Schrepfer
Co-Founder Co-CEO
2. Februar 2025

Willkommen zu meiner neuen Blogreihe „Zwischen den Fronten“. Warum dieser Titel? Nun, ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich mich vor einigen Jahren bei einer grossen Verwaltung beworben habe. In der finalen Assessment-Runde vor einem zehnköpfigen Bewerbungskomitee fragte mich die damalige Stadtpräsidentin, was ich in der neuen Position für die Pflege erreichen wolle. Ich antwortete unter anderem, dass ich diejenigen, die an der „Front“ arbeiten, stärken möchte. Dieses Wort -Front- sorgte für Aufsehen – schliesslich seien wir hier im Gesundheitswesen und nicht im Militär respektive im Krieg. Die Diskussion führte ins Leere und ihr könnt es euch denken: den Job habe ich damals nicht erhalten.

Einige Monate später traf ich zufällig einen Pflegedirektor aus dem Bewerbungskomitee. Er sagte: „Wir brauchen jemanden, der pragmatisch und direkt spricht, jemanden, den jeder versteht – eben die Sprache spricht, welche eben die «Front bis zur Politik» (damals Stadtrat) versteht. Sorry, ich hatte keinen Mut im Plenum was zu sagen, das bereue ich.“

Lange Rede kurzer Sinn: Dieses Feedback des Pflegedirektors hat mich zwar ermutigt, aber ganz ehrlich, ich bin froh, heute keine Beamtin zu sein und mich zu den Unternehmerinnen dieses Landes zählen zu dürfen. Man soll zwar aus «Fehlern» lernen, aber auch heute, einige Jahre später, würde ich wieder unter anderem von der „Front“ sprechen. (Btw: Ich nutzte dies damals, als auch heute in diesem Zusammenhang völlig wertfrei.) Auch wenn das vielleicht nicht jedem gefällt oder zu fest «Buure-Dütsch» ist.

In meiner Blogreihe spreche ich nicht von der Front, wie ich sie oben beschrieben habe. In meinem Blog spreche ich von den realen Fronten, denn wir haben etliche Fronten im System, die es aufzuweichen gilt. Genau das möchte ich tun, indem ich meinen „Rund-Um-Blick“ zu diversen Themen im Gesundheitssystem darlege und hoffe, somit Brücken zu schlagen.

Warum nehme ich mir das Recht heraus, zu behaupten, dass ich diesen Rund-Um-Blick habe? Ganz einfach: ich habe meinen Weg an der „Front“ begonnen, bin ins Backoffice (Verwaltung, Führung, etc.) gewechselt, wagte den Sprung in die Corporate Welt und tauchte schliesslich ins Start-up-Leben ein. Dank der Würdigung durch den SEF Women Award öffnete es mir schliesslich erste Türen in die Netzwerk-Strukturen des Top-Managements und den Meinungsmachern.

Durch diese verschiedenen Stationen habe ich Folgendes erkannt: die Probleme und Ziele sind überall ähnlich, und der Frust sitzt oftmals auch an den gleichen Orten.

Das Problem? Es fühlt sich oftmals an, als wäre man auf anderen Planeten unterwegs und wir sprechen offensichtlich nicht dieselbe Sprache. Was eben dann leider zu den «Fronten», teilweise sehr verhärteten Fronten, führt. Ich bin davon überzeugt, dass diese hauptsächlich aufgrund vorhandener "Sprachbarrieren" und folgenden Missverständnissen, sowie ganz oft "Kultur-Themen" bestehen, welche uns unnötige Steine in den Weg legen.

Heute als Unternehmerin wechsle ich zwischen diesen Planeten gefühlt «non stop» hin und her. Was extrem spannend und gleichzeitig enorm anspruchsvoll ist. Und genau deswegen möchte ich hier ansetzen. Die scheinbaren Fronten aufzuweichen, die verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und somit neue Denkanstösse zu generieren – ehrlich, amüsant und ernsthaft zugleich. Ob mir das gelingen wird, könnt ihr, liebe Leser:innen, selbst beurteilen.

Eine wichtige Anmerkung: ich bin weder Journalistin noch Wissenschaftlerin. Der Blog basiert auf meinen Erfahrungen und persönlichen Gedankengängen. Er erhebt keinen Anspruch auf fertige Lösungen oder was «Richtig und Falsch» ist, sondern soll zum Nachdenken anregen.

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Alessia Schrepfer
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